Freitag, 13. Januar 2012

Die Welt, der Mensch und die Nullen...


...In den nächsten Tagen wird er oder sie geboren werden. Das siebenmilliardste Menschenskind. Was für ein Erbe gleich mit neun Nullen hinter der Sieben sein Dasein zu beginnen. Dabei sind mehr als Fünfzig Prozent der Menschen unter 25 Jahre alt, auch wenn man das in unserem Einkaufscenter, an der Bushaltestelle oder im Herbst auf Mallorca so gar nicht glauben möchte. Aber wir müssen eben lernen zu akzeptieren, nicht (mehr) der Nabel der Welt zu sein. Vermutlich wird das neue Menschlein in der sogenannten Dritten Welt, die wir in der Ersten Welt am liebsten auf einem anderen Planeten ansiedeln möchten, geboren werden und nicht in unserem zunehmend von wohlgesättigten, rentnerbeigen Farbtönen und Kaffeefahrten geprägtem Pensionärseuropa. Er oder sie wird nichts wissen vom Eurorettungsschirm, für den Zahlen wie Sieben Milliarden unbedeutende „Peanuts“ sind. Mit dem Begriff eines „Finanzhebels“ wird man in dieser Welt nichts anzufangen wissen, der Hebel für einen neuen Pumpschwengel für sauberes Wasser im Dorf wäre wohl schon Errungenschaft genug. Aber auch wir haben hier unsere Probleme und Problemchen, nicht erst seit der Eurokrise, die man äußerlich jetzt aber – bitteschön – in den Griff bekommen muss bevor man in die Bundestagswahlen geht. Jetzt werden auch noch die Streitkräfte reduziert, - pardon - , reformiert und transformiert. Man jammert um die Wirtschaftskraft die regional bei Standortschließungen verloren ginge, um die Soldatinnen und Soldaten an sich, deren Risiken im Einsatz usw., kümmert man sich nach wie vor wenig. Geld regiert eben die Welt der Menschen.

Die Null, so unbedeutend sie als Zahlenwert auch erscheinen mag, ist die Zauberin, die aus Tausenden Millionen oder Milliarden machen kann. Banken wissen das längst und setzen sie scham- und rücksichtslos für ihre Spekulationsgeschäfte und „Immobilienblasen“ ein, die Zeche der immer abstrakteren Summen zahlt beim Schiefgehen sowieso der ebenfalls abstrakte Steuerzahler. Bei der Staatsverschuldung des Big Brothers USA ist man ja bereits bei Billionen – also mindestens Zwölf Nullen plus - angekommen. Mein Gott, was jammert da der Bund der Steuerzahler über ein paar mehr durch Politikerhände verschwendete Steuermilliönchen oder die vollkommen angebrachten, so regelmäßig wie der Monsun im Dorf unseres Neuankömmlings zu erwartenden Diätenerhöhungen bei Bundes- , Landes- und Europaparlamentariern? Da fehlt doch den Meckerern der Sinn fürs Globale. Hier muss man einfach mitmachen wenn man im Rennen bleiben will. Das vereinte Europa und den Euro wollten wir doch schließlich alle, oder etwa nicht? Mensch, was bin ich froh (nur) ein Schwein zu sein. Auch meine Artgenossen werden selten älter als 25 Jahre alt, aber zu Finanzmoguln oder wiederwahlgeilen Politikerinnen und Politikern mutieren sie selten. Das habe sie mit dem siebenmilliarden-Menschlein gemeinsam. Dennoch rufe ich ihm oder ihr ein herzliches Willkommen auf diesem (noch) blauen Planeten zu. Er oder sie wird den Kohl der Überbevölkerung auch nicht mehr fetter machen. Ein Stall braucht Ferkel, die Welt braucht junge Menschen. Vielleicht schafft er oder sie, was bereits Michael Jackson sang, wenn er die Kinder aufforderte eine bessere Welt aus dieser augenblicklichen zu machen.Die von Porcus mit allen Haupt- und Nebenlinien würden sich dem nicht entgegenstellen. Zwar gibt es auch bei uns genug „Nullen“ in der Familie, aber die sind eben – wie gesagt – selten in staatstragenden Ämtern…Euer Eberhard von Porcus


...ursprünglich gepostet am 27. Oktober 2011 auf needfulfriends/blogspot...

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